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Warum Salz unverzichtbar ist
Für unseren Organismus ist Salz unverzichtbar, denn es wird für die Aufrechterhaltung wichtiger Körperfunktionen benötigt. Unser Körper braucht Salz zur:
- Regulierung des Wasserhaushalts - Produktion der Magensäure - Bewegung der Muskeln - Reizübertragung von Nerv zu Nerv - Aktivierung von Stoffwechselvorgängen
Zwei Gramm pro Tag müssen Sie daher unbedingt zu sich nehmen. 6 Gramm täglich gelten als gesunde Obergrenze.
Viele haben beim Salzen ein schlechtes Gewissen, denn in den Medien konnte man immer wieder lesen, dass Salz den Blutdruck in die Höhe treibt und Herzinfarkte begünstigt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO veröffentlichte 2003 sogar, dass drei Gramm Salz pro Tag weniger genossen, die Schlaganfallrate um 22 % senken könne.
Doch nun dringen ganz andere Studienergebnisse an die Öffentlichkeit. So wertete das Institut für Qualität und Wirtschaftlichkeit in Köln die Daten von 62 Studien zum Zusammenhang zwischen Salz und Blutdruck aus. Das Ergebnis: Ein Nutzen oder Schaden einer kochsalzreduzierten Ernährung sein bei Patienten mit Bluthochdruck in den Studien nicht nachweisbar.
Die aktuelle Untersuchung der „Cochrane Collaboration" kam zu noch erschreckenderen Ergebnissen.
Dänische Forscher der Universität Kopenhagen hatten für diesen gemeinnützigen Zusammenschluss von Wissenschaftlern 167 wissenschaftliche Studien zum Thema Salz und Blutdruck ausgewertet. Dabei zeigte sich dass eine salzarme Kost den Blutdruck tatsächlich minimal senken kann. Im Durchschnitt war der obere Blutdruck durch die Salzweinschränkung um 1,27 mm/Hg und der untere Wert um 0,07 mm/Hg gesunken. Diese verschwindend geringe Senkung ging allerdings mit einer Erhöhung der Stresshormone wie Adrenalin und Noradrenalin einher.
Noch drastischer waren die Aussagen einer 2012 im Fachblatt „Heart" publizierten Studie. Hier hatten über 2.500 Patienten mit Herzschwäche entweder normale Kost oder stark salzreduzierte zu sich genommen. Von den Ergebnissen waren selbst die Experten überrascht: Bei den salzarm Ernährten war die Gesamtsterblichkeit um 95 % höher als bei den Studienteilnehmern mit normalem Salzkonsum! Das Risiko für einen Tod durch Herzversagen war bei den Herzpatienten mit salzarmer Ernährung sogar um 123 % erhöht und diese Patienten mussten auch um 110 % häufiger in ein Krankenhaus eingewiesen werden als die Kontrollgruppe.
Auf Salz zu verzichten, kann besonders im Alter riskant sein. Ältere Menschen haben im Körper nur noch einen Flüssigkeitsanteil von 60 % des Körpergewichts bei kleinen Kindern sind es noch 82 %. Außerdem haben Senioren weniger Durst, trinken zu wenig und nehmen zusätzlich nicht selten noch entwässernde Medikamente. Umso größer ist in dieser Lebensphase die Gefahr, der sogenannten Dehydratation, dem Mangel an Flüssigkeit und Salz. Wenn dann noch die ärztliche Empfehlung gegeben wird, den Salzkonsum einzuschränken, kann die Situation brenzlig werden. Hier können Verwirrtheitszustände auftreten, die sogar mit einer Demenzerkrankung verwechselt werden können. |
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